Was für ein Privileg die erste Nacht auf dem See mit meiner Zora.
Ich muss zugeben, ganz “ghür” war es mir nicht. Ein bisschen Schiss hatte ich schon, aber ja das ist wahrscheinlich normal, beim ersten Mal. Also ich fuhr um ca 16.00 Uhr raus auf den See, wollte bis zum Meggenhorn segeln. Tja viel segeln war da nicht, der Wind mal stark mal null, war jetzt da nicht sooo brilliant. Aber es reichte knapp bis zum Meggenhorn. Also fuhr ich mit dem Motor mal in die Bucht rein. Zwei Motorboote waren auf der rechten Seite am Anker. Ich entschied mich für die linke seite, Nordwest. Der “Wind” sollte in der Nacht von Westen kommen, das sollte passen. Also Anker geworfen, retour fahren, sieht gut aus. Um ganz sicher zu sein und um ruhig schlafen zu können, tauchte ich kurz zum Anker runter. Da er nicht so perfekt liegt, hab ich ihn dann noch so richtig in den Schlick reingedrückt und als ich zwei Minuten später nochmals nachschauen ging, war er dann perfekt eingegraben. Ich sah nicht mehr viel von ihm. Also sollte jetzt einer ruhigen Nacht nicht mehr viel im Weg stehen. Dann ass ich mal mein Nachtessen und machte mir einen Mojito und genoss den schönen Abend. Der See wurde immer ruhiger, spiegelglatt war er, wenn dann nicht gerade ein Motorboot vorbeibrauste und mich schaukeln liess.
Als die Sonne unterging und ich das Positionslicht anschaltete, wurde mir klar, dass das nicht mehr funktioniert. Mist ich hab das doch erst getestet. Vielleicht war das dann doch zu viel Regen für das kleine Licht?! Zum Glück hatte ich am Morgen noch ein Solarlicht in der Migros gekauft, so als Reserve dachte ich. Das ist sogar so ein wunderbares Rundumlicht. Also hab ich das montiert. Das Licht war tiptop, nur leuchtet das auch die ganze Nacht? Als Backup hab ich also noch ein zweites gebastelt aus einer Petflasche und einer Taschenlampe. So, also so sollte man mich sicher sehen.
Es wurde dunkel und der Mond ging hinter dem Bürgenstock auf, wunderbar. So gegen 23.00 Uhr, es brannten immer noch beide Lichter, machte ich mich dann Bett bereit. Stellte noch den Ankeralarm und kuschelte mich in meinen Schlafsack, mit Gottvertrauen. Oder auch nicht… Nach ca. 2 Stunden ging dann das Petflaschenlicht aus. Janu, ich hab ja noch das Zweite und das strahlte noch immer in die Nacht hinaus…und das tatsächlich bis zum Morgengrauen. Wunderbar! Das kleine Lämpchen hat mich gerettet.
Um 8.00 Uhr weckte mich dann die Sonne und der Morgen war ein Traum. Der See spiegelglatt ohne jegliche Wellen, die Sonne spiegelte im Wasser und die Vögel zwitscherten. Ein Schwan schwam vorbei, ganz friedlich ohne dass er Essen wollte, wie sonst immer und ich dachte: “So könnte jeder Tag beginnen”
Nach meiner Tasse Tee und meinem Frühstück, genoss ich noch die frühen Stunden auf dem See, die Ruhe, bis ich noch das erste Kursschiff sah und fuhr dann langsam los Richtung Hafen, von wo ich einen wunderbaren Blick auf die Stadt Luzern hatte.