Moskau – Kazan

17. März – 18. März 2017

Nach 4 Tagen in Moskau mussten wir in der Rush Hour zum Bahnhof und das mit der Metro. Da wir die Rush Hour auf der Metro Tour schon erleben durften, hatten wir ein bisschen Respekt. Vor allem weil wir über zwei Connection Stationen fahren mussten. Kurz bevor wir unsere Bleibe verliessen, färbte sich der Himmel über Moskau noch knallrot. Wir verabschiedeten uns von unserem Gastgeber Andrey und machten uns auf zur Metro Station. Die Rush Hour war dann schlussendlich aber halb so schlimm. Die Metros waren nicht zu voll und wir erreichten den Bahnhof ohne zerquetscht zu werden.  Am Bahnhof fanden wir dann auch ziemlich schnell unseren Zug. Beim Einsteigen in unseren Wagon hatten wir dann ein bisschen Probleme mit der Zugführerin. Irgendwie wollte sie uns nicht reinlassen. Wieso weiss ich bis heute nicht. Auf einmal wars dann gut und wir durften einsteigen. In unserem Abteil sassen schon zwei ältere Damen. Die zweite Klasse ist schon eher eng und so hatten wir ein bisschen viel Gepäck für dieses kleine Abteil. Die zwei Damen halfen uns dann aber das Gepäck unter den Bänken zu verstauen und nach ein paar eher stressreichen Minuten hatten wir uns dann einquartiert. In dem ich auf russisch fragen konnte wie sie heissen, war dann nach ein paar Minuten das Eis gebrochen und sie redeten auf uns ein auf russisch und boten mir alles mögliche zum essen an. Es waren so süsse Brötchen mit Apfel oder Cranberry drin. Ich konnte gar nicht ablehnen. Sie luden mich sogar zu einem Tee ein, den sie bei der Provodnitsa, der Zugführerin bestellten. Ich durfte ihnen nicht einmal Kekse anbieten. Als Dessert kramten wir dann doch noch unsere schweizer Schokolade raus und das konnten dann auch die beiden Russinnen nicht ablehnen. Die jüngere von beiden, erzählte uns, dass sie Enkelkinder in der Schweiz hätte, in Zürich. Da habe ich ihr dann in meinem Fotobüchlein ein Foto von Zürich gezeigt. Es war echt witzig sich mit Händen und Füssen, russichen Wörtern, ein paar englischen und manchmal sogar ein paar deutschen Wörtern zu verständigen. Es klappte erstaunlich gut. Um ca. 10 Uhr machten wir dann unsere Betten bereit und dann wurde es immer wärmer im Abteil. Am Schluss war es so heiss, dass ich nur noch im T-Shirt und in Unterhose geschlafen habe. Gut geschlafen ist ja auch ein bisschen übertrieben. Es kam mir ein bisschen vor wie die erste Nacht auf dem Schiff, die ist auch immer ungewohnt. Gut das Bett war halt schon sehr klein, aber ein paar Stunden hat es dann doch noch gegeben.

Um ca. 6 Uhr war dann fertig mit schlafen, draussen wurde es hell und es zog verschneite Landschaft vorbei. Wir kommen Sibirien langsam näher. Die beiden Damen begrüssten uns mit einem herzlichen Доброе утро! (Dobre Utra) = Guten Morgen und boten mir zum Morgenessen schon wieder ihre Brötchen an. Eigentlich wollte ich ja mein fertig Porridge essen, aber ich durfte ja nicht ablehnen, also gabs dann Cranberry Brötchen und Tee zum Morgenessen. Dummerweise war das WC verstopft bzw. es lief nicht mehr ab. Tja. Das war ein bisschen doof. Kurz vor 8 machten wir mal unser Gepäck bereit und die zwei Frauen konnten es kaum glauben wieviel wir dabei haben. Wie wir das alles tragen können, fragten sie uns und zeigten uns ihre kleine Tasche. Sie gaben uns dann auch noch Tipps was wir ja nicht verpassen dürfen in Kazan. Auch sie waren auf einem Ausflug von Moskau nach Kazan. Um 8 Uhr kamen wir dann in Kazan an und nach dem obligaten Foto mit unseren zwei Mitreisenden (ja ich weiss es ist ein bisschen fies so früh am morgen) stiegen wir dann aus und verabschiedeten uns von den Ladies.

Leysan unsere Airbnb-Gastgeberin wollte uns am Bahnhof abholen, aber niemand war am Bahnhof. So rief ich sie an und dann stellte sich heraus, dass sie am anderen Bahnhof wartete. Es hat also zwei Bahnhöfe in Kazan. Sie holte uns dann mit ihrem Bruder und dem Auto ab. In den Kofferraum passte gerade mal mein grosser Rucksack und mein Techniksack. Amandas Rucksack und ihr Daypack lagen dann auf unserem Schoss. Aber es klappte. Wir bezogen die Wohnung, die echt top ist. Mega zentral, sauber, herzig, hat eine Waschmaschine und so konnten wir auch gerade mal wieder unser Zeugs waschen und dann auf Kazan Besichtigungstour gehen.