Reisezeit: 9. September – 13. September 2016
Nach den eindrücklichen Tagen in Moskau im letzten Jahr, war schnell klar, dass es dieses Jahr St. Petersburg sein sollte und so war der Flug und das Visum schnell besorgt. Die Erwartungen waren hoch, Moskau hat mich schon sehr beeindruckt und es war natürlich auch ein Kulturschock, das erste Mal Russland. Schon bei der Ankunft in St. Petersburg war aber klar, dass es kein kleines Moskau ist. Schon der Flughafen ist um einiges moderner und auch das Taxiproblem ist einfacher zu Lösen. Es hat nämlich einen offiziellen Taxistand und weit weniger Taxifahrer, die einen belagern.
Schon auf der Fahrt ins Zentrum fiel mir die schöne Lichtstimmung auf. Die Sonne steht tief und zaubert gelbes Licht auf die Häuserfronten und das am Nachmittag um zwei Uhr. Den ganzen Tag über herrscht Abendlicht und taucht alles in gelbes Licht. Mache sagen das Licht sei doch eher Violett. Ja das Wasser auf der Neva und den anderen Flüssen, hat tatsächlich einen Violettstich. Das macht das ganze noch spezieller. Zum fotografieren also ideal, für das Zeitgefühl eher schwierig. Schon nach dem Morgenessen hat man das Gefühl es sei jetzt wieder Abend, aber spätestens um vier Uhr denkt man ans Abendessen. Aber davor sollte man im Hotel Azimut noch einen Apero und eine eindrückliche Aussicht geniessen, bis sich dann die Sonne wirklich verabschiedet.
Obwohl die Stadt sehr touristisch ist, fühlt es sich nur gerade an der Nevski Prospekt überlaufen an. Interessanterweise sind die vielen Touristen nur gerade an den Sehenswürdigkeiten präsent. In Restaurants, in Cafes, in der Metro oder an Sehenswürdigkeiten wie der Trinity Kathedrale sind sie nicht mehr zu finden. Wie es scheint sind die meisten Touristen mit geführten Touren unterwegs und so kommt man als Individualreisender an Orte, wo man noch das echte Russland erlebt. Ein paar Meter neben den Hauptattraktionen ist man meistens der einzige Tourist und Englisch wird auch bald keines mehr gesprochen. Eigentlich sowieso so gut wie gar nicht und wenn überraschenderweise mal jemand Englisch kann, dann immer mit einer unglaublichen Freundlichkeit. In den ganzen 5 Tagen habe ich nicht einmal einen schlecht gelaunten oder unfreundlichen Russen oder Russin erlebt. Die Menschen hier sind so ganz anders als unser europäisches Bild, beziehungsweise kann man da schon fast sagen unser Vorurteil, gegenüber Russen.
Eine Metro-Tour in St. Petersburg darf natürlich nicht fehlen. Das perfekte Schlechtwetterprogramm. Vor allem die Metro Stationen auf der roten Linie, der Linie Nr. 1, sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Metro in St. Petersburg wurde 1955 eröffnet und hat wirklich ein paar Bijous zu bieten. z.b. Avtovo oder Kirocskiy Zavod. Auch die Linie 5 hat mit Obvodny Kanal, einer moderneren und Mezhdunarodnaya, mit ihren goldenen Säulen einiges zu bieten.
Fazit: Moskau hat mich definitiv mehr beeindruckt, als St. Petersburg, aber vielleicht hat das auch damit zu tun, dass Moskau das erste Mal Russland war und ich somit einen positiven Kulturschock erleben durfte. Sicher ist aber, dass Moskau weniger europäisch ist wie St. Petersburg und man an beiden Orten noch ursprüngliches erleben kann.